Häusliche Gewalt
Definition
Der Begriff der „häuslichen Gewalt“ umfasst alle Formen der physischen, psychischen, sexuellen, sozialen und emotionalen Gewalt zwischen Menschen, die in Beziehung zueinander stehen.
Diese Form der Gewalt gegen Frauen und Kinder wird fast ausschließlich von Männern begangen und zwar überwiegend im vermeintlichen Schutzraum des eigenen zu Hauses.
Häusliche Gewalt findet vor dem Hintergrund der strukturellen Machtverhältnisse  zwischen Männern und Frauen in der Gesellschaft statt.
Fachliteratur
Hier haben wir einiges an Fachliteratur für Sie bereitgestellt.
Beim öffnen der Leiste finden Sie eine Liste mit aufgeführter Literatur die frei für Sie erhältlich ist.
Literaturliste

Brückner,Margrit:
Wege aus der Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Eine Einführung
Fachhochschulverlag,Frankfurt a.M. 2002
2.aktualisierte Auflage

Bundesministerium für Familie,Senioren,Frauen und Jugend  –
(BMFSFJ ) (Hg.):
Zivilrechtliche Schutzanordnungen bei häuslicher Gewalt
Muster und Erläuterrungen für die Beantragung Berlin 2002 – erstellt von BIG e.V.
Bezug: BMFSFj , Broschürenstelle

Bundesministerium für Familie,Senioren,Frauen und Jugend  –
(BMFSFJ ) (Hg.):
„Wir sind ein Kooperationsmodell, kein Konfrontationsmodell“ – Modelle gegen häusliche Gewalt.
Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt (BIG)
Verlag W.Kohlhammer, Stuttgart 2001
B. Kavemann/B. Leopold/ G. Schirrmacher/ C. Hagemann-White

Bundesministerium für Familie,Senioren,Frauen und Jugend  –
(BMFSFJ ) (Hg.):
Fortbildung für die Intervention bei häuslicher Gewalt – Auswertung der Fortbildungen für Polizeiangehörige sowie Juristinnen und Juristen
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2002
Ergebnisse der wissenschaftl. Begleitung des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt

Bundesministerium für Familie,Senioren,Frauen und Jugend  –
(BMFSFJ ) (Hg.):
Materialienband zum Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt
Berlin 2002 Bezug : BMFSFJ , Broschürenstelle

U.Diederich/ G. Eßbach/ V. Fünfstück/ B.Möllerr (Hg.):
Unerhörtes.Gewalt in Lebenszusammenhängen von Mädchen und Frauen
Kleine Verlag, Bielefed 2001
Forschungsergebnisse

Frauen helfen Frauen e.V. Gütersloh (Hg.):
Jetzt kann ich endlich wieder lachen. Wege aus der Gewalt. Betroffene Frauen machen Mut.
2004 , e-mail:Frauenberatung-gt@frauen4frauen.de

S. Heynen
Partnergewalt in Lebensgemeinschaften: direkte und indirekte Auswirkungen auf  die Kinder
in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Heft 56/7 ; Köln 2001

B.Kavemann/ U. Kreyssig (Hg.):
Handbuch Kinder und häusliche Gewalt
Wiesbaden,2007

H. Kindler
Partnerschaftsgewalt und Kindeswohl. Eine meta-analytisch orientierte Zusammenschau und Diskussion der Effekte von Partnerschaftsgewalt auf die Entwicklung von Kindern: Folgerung für die Praxis
Deutsches Jugendinstitut, München 2002
Bezug: DJI, Abt. Familie und Familienpolitik,
Nockherstr.2,
81541 München

H.Kindler
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Partnerschaftsgewalt und der Entwicklung von Kindern?
Handbuch Kindeswohlgefährdung nach BGB § 1666, Allgem. Sozialer Dienst, München 2006

Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser in NRW (2004)
„Wenn der Papa die Mama haut“
Sicherheitstipps für Mädchen und Jungen
LAG NRW,Sattlerstr.26,
42105 Wuppertal,
Tel. 0202-257 43 03

Ministerium für Justiz,Arbeit, Gesungheit und Soziales des Saarlandes (Hg):
Kinderschutz und Kindeswohl bei elterlicher Partnerschaftsgewalt
Eine Handlungsorientierung für Jugendämter, 2008
email: haeusliche-gewalt@justiz-soziales-saaland.de
erstellt durch die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Kindeswohlgefährdung durch häusliche Gewalt“

P. Strasser
Kinder legen Zeugnis ab. Gewalt gegen Frauen als Trauma für Kinder
Studienverlag, Innsbruck 2001
Interviews mit Kindern und Müttern aus österreichischen Frauenhäusern zum Thema Gewalt

Frauen und Häusliche Gewalt

Frauen erleben im sozialen Nah-Raum, z.B. durch den Lebenspartner oder männliche Familien-angehörige, alle erdenklichen Formen der Gewalt.
Sie werden geschlagen, getreten, vergewaltigt, ermordet.

Häufig hat häusliche Gewalt körperliche Folgen für die Opfer wie z.B. Prellungen, Knochenbrüche, Schnitt- und Stichverletzungen, Fehlgeburten, dauerhafte Schädigungen des Seh- oder Hörvermögens.
Das Ausmaß und die Formen der erlebten Gewalt übersteigt oft jede Vorstellungskraft und ist z.T. vergleichbar mit den Berichten von Folteropfern.

Frauen werden aber auch Opfer subtilerer Gewaltformen, wie z.B. ständiger Kontrolle, Stalking, Erniedrigungen und Beleidigungen. Sie werden beschimpft, bedroht, eingeschüchtert, isoliert, für hysterisch oder verrückt erklärt, ihr Selbstbewusstsein systematisch zerstört.

Die Folgen dieser psychischen Gewalt sind meistens nicht sichtbar, können aber für die Opfer schwerwiegend sein, z.B. Schlafstörungen, Angst, psychische Belastungssymptome oder Erkrankungen, Depressionen, Selbstmordversuche.

Kinder und Häusliche Gewalt

Mädchen und Jungen erleben häusliche Gewalt entweder direkt durch körperliche, seelische oder sexuelle Misshandlung, oder indirekt, indem sie miterleben wie die Mutter durch den Vater / Lebenspartner misshandelt wird. Sind Mütter der Gewalt durch ihren Lebenspartner ausgesetzt, so sind in ca. 90 % der Fälle die Kinder während der Gewalttat anwesend oder im Nebenraum. Häufig ist der Mißhandler sowohl der Mutter als auch den Kinder gegenüber gewalttätig.
Die Schwangerschaft ist für viele Frauen und Kinder der Beginn von Misshandlungen. Die Gewalttaten finden öfter und intensiver statt, wenn Frauen schwanger sind oder kleine Kinder haben.

In einer von Gewalt geprägten, unberechenbaren und orientierungslosen Familiensituation erleben die Kinder häufig Angst, Hilflosigkeit, Verunsicherung, Vernachlässigung, Über- und Unterforderung, aber auch Aggression und Wut. In vielen Fällen werden die Kinder von ihrem Vater in den Misshandlungskontext einbezogen, z.B. sollen Kinder die Mutter kontrollieren etc.
Erlebte häusliche Gewalt kann langfristig negative Folgen für die seelische, emotionale, soziale, sprachliche, körperliche und geistige Entwicklung der Mädchen und Jungen haben.

Erfahren Kinder die Gewalt über längere Zeit, erlernen die Mädchen und Jungen das von den Eltern vorgelebte Verhalten und übernehmen es häufig später für sich selbst.
Viele dieser Kinder haben wenig Selbstbewusstsein, eine negative Selbsteinschätzung , eine geringe Frustrationstoleranz und /oder eine niedrige Sozialkompetenz.

sos