Was tun bei häuslicher Gewalt?
Was tun?
Im Fall von häuslicher Gewalt gibt es verschiedene Dinge, die Sie tun können, um die Gewaltbeziehung zu beenden. Häusliche Gewalt betrifft jedoch nicht nur Frauen und Kinder in gewalttätigen Beziehungen und sie sind nicht die einzigen, die aktiv werden können. Im Folgenden daher Ratschläge und Handlungsmöglichkeiten,
 
• Wenn Sie selbst Häusliche Gewalt erleben
• Wenn Sie Häusliche Gewalt beobachten / sehen
• Wenn Sie selbst Häusliche Gewalt ausüben
Wenn Sie selbst Häusliche Gewalt erleben

Frauen, die in einer Gewaltbeziehung leben, aber noch nicht entschieden sind, sich endgültig von ihrem Partner zu trennen, können sich für eine Entscheidungshilfe an eine Frauenberatungsstelle wenden, die Beratungen zu Trennungen anbieten.

In Elmshorn können Sie sich in der Frauen*beratungsstelle beraten lassen:
0 41 21 – 66 28
(Für weitere Frauenberatungsstellen in SH siehe Links)
Ebenfalls können sie sich im Falle einer Trennung beraten lassen, welche rechtlichen Möglichkeiten Sie haben, sich vor weiteren Gewalttaten zu schützen.
(link: Gewaltschutzgesetz)
Für Krisensituationen ist es möglich, das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116 016 anzurufen.

Frauen, die sich für eine Trennung entschieden haben, können in ein Frauenhaus gehen, um dort Schutz und Unterstützung zu erhalten.

Wenn Sie Häusliche Gewalt sehen/

beobachten

Hinsehen
Niemand hat das Recht einen anderen zu demütigen, zu schlagen oder zu vergewaltigen- unabhängig davon ob das unter Fremden auf der Straße passiert oder in der Familie.

Gewalt ist keine Privatsache!- sondern eine Straftat!

Gewalt geht uns alle an!

Menschen, die etwas beobachten oder hören, sollen „hinsehen“ d. h. eine klare und eindeutige Haltung einnehmen, nämlich dass das was geschieht Unrecht ist. Vor allem Frauen, die regelmäßig und über einen längeren Zeitraum Gewalt ausgesetzt sind, fühlen sich oft wertlos und ohnmächtig. Wenn ihnen mit Respekt und Freundlichkeit begegnet wird, kann dies schon hilfreich für sie sein.

Handeln
Personen die Häusliche Gewalt (z. B. in der Nachbarschaft erleben), sollten sich klar machen, inwieweit sie selber helfen wollen bzw. sich über evt. Beratungsangebote informieren. (z. B. Frauenberatungsstellen) Dort können sie sich selber beraten lassen oder der betroffenen Frau Anlaufstellen nennen.

Dabei sollten sie, wenn sie Kontakt zu der Frau aufgenommen haben, zuerst erfragen, welche Art von Hilfe sie wünscht. Damit die betroffene Frau selber entscheiden kann, welches der richtige Weg für sie ist. Sie kann auch Beratung in Anspruch nehmen, auch wenn sie keine Trennung von dem gewalttätigen Partner möchte.

Wenn die Betroffene keine Hilfe möchte, muß das respektiert werden, dann kann man sie ermutigen, sich auch später sich an unterstützende Stellen zu wenden.
Gerade wenn die Frau über einen langen Zeitraum regelmäßig Gewalt erlebt hat, ist es schwierig für sie Hilfe anzunehmen, manchmal auch aus Schamgefühl, manchmal aber auch deswegen, weil sie Angst hat vor den Konsequenzen, d. h. vor weiterer Eskalation.

Nur die Frau selbst kann  beurteilen, was für sie richtig ist und ab wann sie Unterstützung in Anspruch nehmen will.
Hilfe holen
Personen, die hören oder sehen, daß jemand gewalttätig wird, sollten sofort die Polizei rufen.
Sie sollten darauf achten, daß sie sich selbst nicht in Gefahr begeben, d. h. direkt andere Personen ansprechen und zur Mithilfe auffordern.
Sie können sich als ZeugInnen zur Verfügung stellen.

Wenn Sie selbst Häusliche Gewalt ausüben
Männer, die selbst Gewalt ausüben; müssen eine Einsicht und ein Unrechtsbewußtsein darüber erlangen, wie sehr sie durch ihr Handeln die betroffene Frau (sowie die Kinder) geschädigt und verletzt haben und Verantwortung dafür übernehmen.
Sie müssen bereit sein, das eigene Verhalten zu reflektieren, und Wege zu finden, die es ihnen ermöglichen ohne Gewalt Konflikte auszutragen bzw. einen konstruktiven Umgang mit ihren aggressiven Anteilen zu finden.
Wenn die Täter sich für diesen Weg entschieden haben, sollten sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, weil dieser Prozeß nicht im Alleingang zu bewältigen ist.
Dies ist möglich in Form einer Therapie oder auch Beratungsstellen die Täterarbeit bzw. Täterprogramme anbieten.

In Elmshorn bietet die „Brücke“ Anti-Gewalt-Programme an: Tel. 04121 / 29 10 7820

sos